Florian Neuschwander: Warum Laufen für ihn Freiheit bedeutet
Wenn es im Ultralaufen einen Namen gibt, der für Neugier, Ausdauer und Leidenschaft steht, dann ist es Florian Neuschwander. Seit mehr als drei Jahrzehnten lebt er das, wovon viele träumen: einfach loslaufen, Grenzen verschieben – und dabei nie die Freude an der Bewegung verlieren.
Ein Leben in Laufschuhen
Über 150.000 Kilometer hat Florian inzwischen gesammelt – eine Zahl, die man sich kaum vorstellen kann. Für ihn ist das Laufen kein reines Training, sondern ein Ort der Ruhe. „Beim Laufen finde ich meinen Frieden“, sagt er. Schon früh zog es ihn von der Bahn weg in Richtung Ultradistanz – dorthin, wo es nicht mehr um Sekunden geht, sondern um das Erlebnis.
Der Reiz der langen Strecke
Sein erster Ultramarathon? Ein 50-Kilometer-Lauf in Luxemburg – und direkt ein Sieg. Doch entscheidender als Platzierungen ist für ihn die Erfahrung, wie Körper und Geist reagieren, wenn es über Stunden hinweg nur ein Ziel gibt: weiterlaufen. Diese Neugier treibt ihn bis heute an.
Lernen, Pausen zuzulassen
Trotz seiner beeindruckenden Umfänge ist Florian kein Dogmatiker. „Manchmal sind zwei Tage ohne Training das Beste, was man machen kann“, erzählt er. Statt starrer Pläne setzt er auf Abwechslung: neue Routen, neue Impulse – und die Freiheit, auch mal spontan zu laufen, wohin es ihn zieht.
Wettkämpfe mit besonderem Spirit
Seine Leidenschaft bringt ihn zu außergewöhnlichen Läufen – so auch zum Red Bull Wattlauf, einem wahrhaft einzigartigen Naturrennen: Über rund 24 Kilometer führt die Strecke bei Ebbe von Cuxhaven-Duhnen zur Insel Neuwerk und zurück – durch Watt, stellenweise auch durch knietiefes Wasser – und gegen die Flut, die auf dem Rückweg die Strecke zurückerobern will.
Für Florian war dieser Wettkampf zugleich eine Herausforderung und Inspiration: Hier zählt nicht einfach Tempo, sondern auch Timing, Orientierung und Respekt vor der Natur. Nur wer seinen Rhythmus findet und vorausschauend bleibt, schafft es durch den Kontrollpunkt am Leuchtturm auf Neuwerk im vorgegebenen Zeitrahmen. Und wer sich dieser Herausforderung stellt, erlebt ein Lauf-Abenteuer wie kein anderes – mitten im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer.
Eine Community, die mitläuft
Über soziale Medien teilt Florian seinen Alltag – nicht als Hochglanz-Inszenierung, sondern authentisch, so wie er ist. Genau das macht ihn für viele zur Inspiration. Seine Community läuft nicht nur virtuell mit, sondern spürt die Haltung, die er vorlebt: dass Laufen weniger ein Wettbewerb, sondern vor allem ein Lebensgefühl ist.
Mehr als Sport
Florians Geschichte ist eine Einladung: Laufen kann mehr sein als Kilometer sammeln oder Bestzeiten jagen. Es kann ein Weg sein, sich selbst zu begegnen, Freiheit zu spüren – und immer wieder Neues auszuprobieren, sei es auf staubigen Trails, über die klassische Ultradistanz oder durch das Watt gegen die Flut.
