Die Zweite Luft unterwegs am Nord-Ostsee-Kanal
Anfang Oktober brechen wir zu unserer letzten großen Radtour des Jahres auf. Zwei Tage, rund 300 geplante Kilometer, einmal raus aus Hamburg und rein in den Norden. Die Route: Von der Elbe stromaufwärts über Wedel, Glückstadt und Brunsbüttel – und von dort direkt hinein in das, was diese Tour besonders macht: den Nord-Ostsee-Kanal.
Brunsbüttel, die 13.000-Einwohner-Stadt an der Unterelbe, ist dieses Mal nicht Ziel, sondern Ausgangspunkt. Denn der NOK – offiziell Nord-Ostsee-Kanal, in der Szene längst mit den drei Buchstaben abgekürzt – hat uns schon lange gereizt. In zwei Tagen wollen wir ihn komplett passieren und, sofern die Beine mitspielen, auch wieder zurück nach Hamburg rollen.

Begleitet werde ich von meinem Bike-Buddy Maxim Willer. Und natürlich waren auch die Podcast-Mikrofone im Gepäck. In der aktuellen Folge von Die zweite Luft sprechen wir über unseren ersten Tag auf dem Rad – über Euphorie, Gegenwind und die kleinen Fehler, die man nur einmal macht.
Tag 1: Leiden, Lernen, Weiterrollen
Nach knapp 160 Kilometern und rund acht Stunden im Sattel erreichen wir am Abend Rendsburg – direkt am Kanal, wo die Containerriesen zum Greifen nah vorbeiziehen. Körperlich ist die Tour machbar, mental ist sie ein echter Test. Und das hat auch mit einer falschen Entscheidung zu tun.
Während Maxim sein Gepäck clever in einer Satteltasche verstaut hat, schulterte ich meinen kompletten Kram in einem Rucksack. Ein Anfängerfehler, der sich über den Tag wie zusätzlicher Gegenwind anfühlt. Gewicht auf dem Rücken, verspannte Schultern, weniger Beweglichkeit – all das bremst. Und trotzdem: Die Strecke begeistert. Weite Landschaften, fast meditative Abschnitte am Kanal und immer wieder Orte, an denen man merkt, wie groß dieses Bauwerk eigentlich ist.
Trotz Gepäckfrust bleibt der erste Tag voll mit Highlights – landschaftlich, sportlich und menschlich.
