Dienstradleasing: Ein Besuch bei JobRad in Freiburg

Kurz vor der Schweizer Grenze, am Rand des Schwarzwalds, sitzt ein Unternehmen, das gerade die Art verändert, wie sich Menschen in Deutschland bewegen. JobRad hat das Dienstradleasing nicht nur populär gemacht – es hat Millionen Menschen aufs Fahrrad gebracht.

In der neuen Folge des Zweite Luft Podcast erklärt Andreas Hennemann, Leiter Partnermanagement, warum das Modell so gut funktioniert, wie es dem Fahrrad eine neue Bedeutung gibt und weshalb der Weg auf zwei Rädern für viele heute mehr ist als nur ein Transportmittel.

Das Fahrrad als Alltag, Ausgleich und Haltung

Für Hennemann ist das Rad vor allem eines: ein Raum zum Runterschalten. Ein Ort, an dem Alltag und Bewegung zusammenfließen, egal ob auf dem Weg ins Büro oder auf Trails im Schwarzwald.
Seine Garage steht voll mit Rädern, aber leer, was Autos angeht. „Wir reisen als Familie fast nur mit dem Fahrrad“, sagt er. „Es gehört einfach zu unserem Leben.“
Genau dieser Zugang prägt auch seine Arbeit bei JobRad.

Was Dienstradleasing eigentlich so attraktiv macht

Das Prinzip ist schnell erklärt: Arbeitgeber stellen Mitarbeitenden ein Fahrrad zur Verfügung, die Leasingrate wird aus dem Brutto gezahlt – und dadurch deutlich günstiger als ein Direktkauf.

Viele Unternehmen bieten das Rad sogar als zusätzlichen Benefit an, völlig ohne geldwerten Vorteil. Was JobRad besonders macht: Die komplette Erfahrung ist digital gedacht. Vom HR-System bis zur Werkstatt – Prozesse, die sonst kompliziert wären, laufen leise und einfach im Hintergrund.

Fast zwei Millionen Räder und ein wachsendes System

Rund zwei Millionen JobRäder sind mittlerweile unterwegs. 80 Prozent davon sind E-Bikes. Doch die Zahl erzählt nur einen Teil der Geschichte.
Der andere Teil spielt im Fachhandel, wo JobRad eng mit Werkstätten und Händler:innen zusammenarbeitet.

Denn ein Dienstrad ist nicht nur Kauf, sondern ein Zyklus: Beratung, Inspektion, Service, und am Ende die Frage: behalten oder weitergeben?

Der zweite Lebensweg eines JobRads

Mit JobRad Loop hat das Unternehmen eine eigene Zweitverwertung aufgebaut. Leasingräder werden abgeholt, professionell aufbereitet und danach erneut verkauft – ein geschlossener Kreislauf, der Nachhaltigkeit nicht als Begriff, sondern als Prozess versteht.

Gerade bei teuren E-Bikes entsteht dadurch ein Zugang, den viele sonst nicht hätten.

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Bewegung verändert Kultur – auch in Unternehmen

In vielen Betrieben sorgt Dienstradleasing inzwischen für echten Kulturwandel.
Die Deutsche Bahn hat über 100.000 Räder im Einsatz, BMW ebenfalls Zehntausende.
In Freiburg zeigt sich bei jedem Heimspiel, was passiert, wenn Mobilität sich ändert: Jeder sechste Besucher des Stadions kommt mittlerweile mit dem Fahrrad. Gemeinschaft auf zwei Rädern – ganz praktisch, ganz unaufgeregt.

Wie sich das System weiterentwickeln wird

JobRad engagiert sich zunehmend politisch, in Berlin und Brüssel. Denn damit das Modell europaweit funktionieren kann, braucht es steuerliche Rahmenbedingungen wie in Deutschland.

Gleichzeitig liegt das größte Wachstumspotenzial im Inland: Millionen Beschäftigte könnten ein Dienstrad nutzen, tun es aber noch nicht.

Für JobRad heißt das: Prozesse weiter vereinfachen, noch stärker integrieren und das Produkt erlebbar machen – auch im Zusammenspiel mit dem Fachhandel.

Radfahren ist für JobRad die Zukunft und kein Trend

Für Andreas Hennemann ist klar: Das Fahrrad wird wichtiger.
Weil man anders ankommt.
Weil Bewegung dem Alltag gut tut.
Und weil es eine Mobilität verkörpert, die leiser, gesünder und zugänglicher ist.

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